Batăver

[392] Batăver (Batavi, a. Geogr.), germanisches Volk, wohnten früher um den Babenberg an der Eder; schon vor Cäsars Zeiten zogen sie nach dem niedrigen, beim Anschwellen des Rheins der Überschwemmung ausgesetzten Werder (Batavōrum Insŭla), welchen die Mosa u. der Rhenus bildete u. dessen NWTheil die mit den B-n verwandten Canninefates bewohnten. Die B. besaßen außerdem einen kleinen Theil des Landes südlich von der Waal u. wurden zu Gallien gerechnet. Auf der Insel war ein heiliger Hain, wo sie Opfermahle hielten. Hauptstadt Lugdunum (Leyden). Die B. waren groß u. gut gewachsen, hatten gelbe Haare; als Waffen Bogen u. Pfeile: sie hatten treffliche Reiterei. Später, von Germanicus unterworfen, gehörten sie zum römischen Reiche, zahlten aber keinen Tribut, sondern stellten als Fratres et amici imperii romani Soldaten u. Ruderer, ja sie dienten selbst unter den Prätorianern. Aber als die Cäsaren die bisherigen Bundesgenossen zu Knechten herabwürdigen wollten, entstand unter dem Kaiser Vespasianus ein allgemeiner Aufstand, welchen Claudius Civilis leitete u. welcher erst durch Cerealis im Jahr 71 n.Chr. unterdrückt wurde. Im 3. Jahrh. verschwindet ihr Name u. die Salischen Franken nahmen Besitz von ihrem Lande.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 392.
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