Beinschwarz

[503] Beinschwarz, (Beinkohle, Knochenkohle), der durch trockene Destillation, d.h. durch Glühung in verschlossenen Gefäßen, gebildete Rückstand von Thierknochen findet in der Technik zwei wichtige Verwendungen. Erstens liefert derselbe die vorzugsweise aus Elfenbein gebrannte schöne schwarze Malerfarbe u. zweitens das Entfärbungs- u. Reinigungsmittel gefärbter Flüssigkeiten, namentlich des Zuckersyrups. Zu letzterem Zweck wandte es zuerst der Franzose Payen an, der die Entdeckung machte, daß die thierische Kohle vor jeder anderen Kohle einen Vorzug in der Eigenschaft besitze, Kalk aus seiner Lösung in Wasser u. Zucker in sich aufzunehmen. Zur Raffinerie des Zuckers wird es gekörnt in der Feinheit des Schießpulvers. Nach dem Gebrauch kann es wieder benutzt werden, nachdem es durch Behandlung mit Salzsäure vom Kalk durch Gährung u. nochmalige leichte Glühung von den aufgenommenen organischen Stoffen befreit worden ist. Man nennt diese Operation die Wiederbelebung der Kohle.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 503.
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