Brunet [1]

[370] Brunet (spr. Brüneh), 1) Jean Joseph, eigentlich Mira, geb. 1766 in Paris, engagirte sich, 20 Jahre alt, in Rouen auf dem Theater u. excellirte bald so, daß er nach Paris berufen wurde. Er spielte dort zuerst auf dem Theater der Cité, dann auf dem der Madame Montansier, als Komiker u. ging zum Théâtre du Panorama über. Nachdem er zuletzt eine Reihe von Jahren Mitglied des Théâtre des variétés gewesen war, verließ er 1833 die Bühne u. st. 1853 Fontainebleau. Man hat von ihm eine Sammlung seiner Calembourgs unter dem Titel: Brunetiana. 2) Jacques Charles, geb. 1780 in Paris, Buchhändler u. Bibliograph; er gab die Supplemente zum bibliographischen Lexikon von Duclos, Par. 1802, heraus u. erwarb sich ein großes Verdienst um die bibliographische Wissenschaft durch die Herausgabe seines Manuel du libraire et de l'amateur de livres, ebd. 1810, 3 Bde., 4. Ausg. 1842–44, 5 Bde., welches nicht nur für die wissenschaftliche, sondern auch für die antiquarische Werthbestimmung aller wichtigen Preßerzeugnisse seit Erfindung der Buchdruckerkunst maßgebend wurde; eine 5. Aufl. soll 1858 erscheinen. Außerdem schrieb er mehrere bibliographische Monographien, darunter: Nouvelles recherches bibliograph., Par. 1834, 3 Bde., 4. A. 1842 f.; Recherches bibliograph. sur les éditions de Rabelais, ebd. 1852.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 370.
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