Cactus

[543] Cactus (C. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Cacteae Juss., Cactusgewächse, 1. Ordn. 12. Kl. L. Die früher sehr zahlreiche Gattung ist neuerdings in die Gattungen: Mamillaria, Melocactus, Echinocactus, Opuntia, Pereskia, Cereus, Epiphyllum, Rhipsalis etc. zertheilt (vgl. Cactusgewächse). Von der Untergattung Cereus (Fackeldisteln genannt, weil man in Amerika die trockenen Stängel, in Öl getränkt, als Fackeln benutzt) sind die bekanntesten: a) mit aufrechtem Stamme: C. peruvianus s. hepta-, hexa- u. pentagonus L., 4–8 Ellen hoch von sich gleich bleibender Stärke, unabgestutzt ohne Äste; die Ecken sind der Länge nach mit Stacheln in Sternform versehen; die Blüthen erscheinen zu unbestimmten Zeiten über den stacheligen Sternen; sie blühen nur nach Sonnenuntergang auf, schließen sich wieder gegen Morgen u. verwelken dann; riechen nicht angenehm; C. repandus, aus SAmerika, gewöhnlich mit 8 Ecken, u. C. lanuginosus, aus Curaçao, gewöhnlich mit 9, doch kaum merklichen Ecken, die gleichfalls mit Stacheln,[543] doch kürzeren, als die sie umgebende Wolle, besetzt sind; C. peruvianus, meist mit stumpfen Ecken, zeichnet sich durch seine Höhe von 20–30 Fuß aus; C. speciosissimus De C., mit prächtiger, großer, außen hochrother, innen blau schillernder, lange dauernder Blume, 4-auch 3kantigem Stängel; C. phyllantholdes s. Phyllocactus ph. Lk. (sonst C. alatus, auch elegans), mit breitem blattähnlichem Stängel, ziemlich großen, geruchlosen, rothen Blumen; C. phyllanthus s. Phyllocactusph. Lk., mit großen, weißen, wohlriechenden Blumen. b) Mit kriechendem Stamme: C. flagelliformis (Rankendistel), aus SAmerika, in viele lange, fast walzenförmige Zweige sich theilend, die dicht mit borstenartigen Stacheln besetzt sind, Farbe weißgrau, im Alter braun; vom März bis Junius erscheinen zwischen ihnen scharlachrothe vielblätterige Blumen; läßt sich leicht, gegen Frost bewahrt, überwintern. Am beliebtesten ist C. grandiflorus, aus WIndien, dem vorigen ähnlich, doch größer, schwieriger u. nur in Ruhe gehalten u. durch viel Sonnenwärme zur Blüthe zu bringen. Die Blume entwickelt sich aber dann schnell u. zu ungewöhnlicher Größe u. Schönheit (im Innern goldfarben, nach außen schneeweiß, verbreitet einen der Vanille ähnlichen Geruch, erblüht meist nur des Abends u. dauert nicht leicht bis nach Anbruch des Tages); C. triangularis, aus Jamaica, jung, aufrecht, aber seine Zweige senken sich u. kriechen, werden viele Ellen lang u. bestehen aus lauter 3eckigen, spannenlangen, durch Gelenke verbundenen Gliedern, an den Ecken sitzen sternförmig ausgebreitete Stacheln; häufiger als an anderen Arten gehen vom Stamme u. von den Zweigen mit braunrother Rinde bedeckte Wurzeln ab, die, sobald sie mit den Spitzen die Erde berühren od. als abgeschnittene Zweige in die Erde gelegt werden, anwurzeln. Nur selten blüht er, aber dann ansehnlich u. nur des Abends. Von der Untergattung Epiphyllum zeichnet sich bes. C. truncatus, mit zweitheiligem, gegliedertem Stempel, plattförmigen, abgestutzten Gliedern, gelbrothen Blumen, u. C. Ackermanni, aus. Vgl. Cactusgewächse.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 543-544.
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