Castilisches Scheidegebirge

[750] Castilisches Scheidegebirge, Gebirge im mittleren Spanien, welches das Land in westsüdwestlicher Richtung zwischen Duero u. Tajo durchzieht; es beginnt im Osten mit der Sierra de Ayllon u. erstreckt sich bis nach Portugal, wo es sich in der Bergstraße von Beira alta, den Sierren-d'Estrella u. de Cintra nach Norden u. Süden beträchtlich ausbreitet u. dann westlich von Lissabon im Cabo da Rocca gegen das Atlantische Meer ausläuft; es ist meist felsig u. nackt, durch Hügel u. flache Rücken unter sich zur Kette verbunden u. führt in seiner ganzen Längenausdehnung in den verschiedenen Gegenden verschiedene Namen; der höchste Theil ist die Sierra von Guadarrama um Madrid, wo es Gipfel von 7700 Fuß Höhe giebt. Das mittlere Spanien wird durch dieses Gebirge in 2 Plateaus geschieden, das nördliche u. höhere, welches die Hochebene von Alava, den größten Theil von Alt-Castilen u. Leon umfaßt u. im Durchschnitt 2560 Fuß hoch ist; das südliche u. niedrigere umfaßt Neu-Castilien, Estremadura u. einen Theil von Murcia u. ist im Durchschnitt 2480 Fuß hoch; jenes sendet seine Wasser dem Duero, dieses dem Tajo u. Guadiana zu; beide sind im Osten am höchsten u. nehmen nach Westen mehr u. mehr an Höhe ab.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 750.
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