Cestrum [2]

[834] Cestrum (C. L., Hammerstrauch), Pflanzengattung aus der Familie der Solonaceae-Cestrineae, 5. Kl. 1 Ordn. L. mit fünfzähnigem urnenförmigem Kelche, trichterig, fünfspaltig gefalteter Blumenkrone, häufig gezähnten Staubfäden, kopfiger, ausgerandeter Narbe u. fast einfächeriger Beere, übrigens meist westindische u. südamerikanische giftige Sträucher u. Bäume, mit ganzrandigen, beim Reiben unangenehm riechenden Blättern; Arten: C. venenatum Thunb., kleiner Baum, am Cap, mit länglichen, lanzettförmigen, lederartigen Blättern, sehr giftig u. deshalb zum Vergiften der Pfeile benutzt. C. laurifolium Herit., aus Südamerika, dem Vorigen an Gestalt u. Eigenschaften ähnlich, wird in Brasilien äußerlich zu Bädern etc. angewendet. C. tinctorium, ungefähr 4 Fuß hohes, um Caracas wachsendes Bäumchen, mit übelriechenden Blättern; der Saft der schwarzblauen Beeren gibt eine blaue, fast unzerstörbare Tinte, die dort bei Ausfertigung officieller Schreiben benutzt wird. C. Parqui (Kalbfleischpflanze), kleiner Strauch aus Chili; mit Nachts wohlriechenden Blumen u. gerieben wie Kalbsbraten riechenden Blättern, in Gewächshäusern. C. diurnum, in Chili; zum Blaufärben benutzt, in Treibhäusern. C. nocturnum, ebd.; die Beeren mit violettem, zur Malerei dienendem Saft. C. vespe, tinum, mit blaufärbenden Beeren. C. auriculatum s. Hediunda, in Peru, mit des Nachts wie Moschus riechenden, bei Tage sehr stinkenden Blumen. C. undulatum, wird in seinem Vaterlande Peru als ein kühlendes, linderndes Heilmittel bei bösartigen hitzigen Fiebern gebraucht, u. mit dem Safte von C. oppositifolium, mit Schlangengift vermischt, vergiften die Buschmänner ihre Pfeile.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 834.
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