Cissus

[160] Cissus (Klimmen, Ciss. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Ampelideae, zunächst mit Vitis verwandt, 4. Kl. 1. Ordn. L. Zahlreiche Arten: meist klimmende Sträucher in warmen ländern. A) Untergattung Cissus: Blüthentheile vierzählig; in der heißen Zone aller Welttheile. Merkwürdig: C. glauca (C. latifolia), in Ostindien in Wäldern u. Gebüschen, mit überaus langen sich weit verbreitenden Reben, die, wenn man sie biegt, krachen, als ob sie zerbrächen, ohne verletzt zu werden, u. als Seile, zu Schlingen u. Flechtwerk benutzt werden; die schwarzen erbsengroßen Früchte sind genießbar, der Blätter bedient man sich um Abscesse zu zeitigen, aus dem Safte kocht man mit Öl ein wirksam zertheilendes Pflaster, der Absud mit Zucker dient gegen hitziges Fieber, Husten, Lungensucht; die Wurzel gegen Zahnweh. C. caesia, in Guinea; aus den angenehm sauren Früchten bereitet man Essig, aus der Asche der Blätter mit Palmöl Umschläge auf, von Giftschlangen verursachte Wunden. C. carnosa, mit schwarzen, erbsengroßen, einen scharfen, die Haut dunkelroth färbenden Saft enthaltenden Beeren, fleischigen Blättern, die, obgleich frisch beißend, doch mit Wasser u. Salz gekocht, als Gemüse gegessen werden; der Saft, sowohl innerlich als äußerlich, gilt für ein specifisches Mittel gegen hitzige Fieber. C. diversifolia De C (C. heterophylla W.), eine beliebte Zierpflanze. B) Ampelopsis, Blüthentheile fünfzählig, Kelch ungetheilt, Blumenblätter an der Spetze nicht zusammenhängend; in Nordamerika u. Ostindien; Epheuähnliche Klimmen od. der Wilde Wein (A. hederacea), A. bipinnata u. C. Ampelopsis s. A. cordata, A. capreolata u. A. heterophylla. C. quinquefolia, s. Ampelopsis.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 160.
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