Connaught

[363] Connaught (spr. Konnaht, sonst Alnecma, lat. Connactia), nordwestliche Provinz von Irland, 320 QM.; grenzt im N. u. W. an den Atlantischen Ocean, im S. an die Provinz Munster, im O. an Leinster, im NO. an Ulster; im W. gebirgig, im O. eben mit vielen Sümpfen u. Morästen; Vorgebirge: Down Patrick Head, Erris Head, Achill Head, Slyne Head; viele Buchten u. Baien: Donegal-, Sligo-, Killala-, Broad-, Black-Sod-, Clew- (mit vielen Inseln), Killery-, Clifden-, Birterbuy-, Kilkerran- u. Galwaybusen od. Baien; Flüsse: Shannon (aus dem Logh-Allen kommend, die Grenze gegen Leinster u. Munster bildend), Suck, Clare, Bealnabrack, Rebe, Owenmore u. Moy-Rivers; zahlreiche Seen, die bedeutendsten: Logh-Allen, Reesee (an der Grenze von Leinster), Corrib, Mask, Conn, Arrow u.a.; Boden wenig fruchtbar u. schlecht angebaut (C. daher die ärmste Provinz von Irland), liefert fast nur Kartoffeln u. Hafer, Viehzucht nicht unbedeutend, Steinkohlen u. Torf in Menge; Industrie fast nur auf Leinweberei beschränkt, an den Küsten (namentlich im Galwaybusen) starker Lachs- u. Häringsfang; Eintheilung in 5 Grafschaften: Galway, Mayo, Sligo, Leitrim, Roscommon, welche wiederum in 42 Baronien u. 276 Kirchspiele zerfallen; Bevölkerung sehr im Abnehmen, 1841: 1,343,914 Ew.; 1851 nur noch 1,011,917 Ew. Hauptstadt Galway. – C. bildete früher ein eigenes Reich, wurde 1102 von den Normannen (Dänen u. Norwegern) unter König Magnus besetzt, schüttelte aber bald das dänische Joch wieder ab u. wurde dann unter Heinrich II. von England (1154–1189) von mehreren englischen Heerführern ere obert, doch konnten die Engländer Jahrhunderte lang ihre Herrschaft nie vollständig geltend machen, u. lebten in fast fortwährenden Feindseligkeiten mit den Iren. 1595 kam es unter Leitung des von den Spaniern unterstützten Hugh O'Neill, Grafen von Tyrone, zum offenen Ausbruch eines planmäßig organisirten größeren Kampfes, der anfänglich für die Iren glücklich verlief, 1603 aber mit deren gänzlicher Unterwerfung endigte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 363.
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