Crespi

[521] Crespi, 1) Giov. Batt., genannt il Cerano von seinem Geburtsorte, geb. 1557, Maler, der bedeutendste Künstler aus der Schule der Procaccini; er st. 1653. Werke in der Brera zu Mailand, unter denen die Madonna del rosario; im Berliner Museum: eine Versammlung von Franciscanern; im Belvedere zu Wien: Christus, den Aposteln Petrus u. Paulus erscheinend. 2) Daniel, Sohn des Vor., Maler, geb. 1592 in Burto-Assizio im Mailändischen, Schüler seines Vaters u. Giul. Ces. Porracelui's; er st. 1630 in Mailand. Seine Gemälde zeichnen sich durch ihr festes, kräftiges Colorit aus. Werke: Die Bilder aus dem Leben des H. Bruno in der Certosa von Pavia; im Berliner Museum: Christus am Ölberge; im Belvedere zu Wien: ein heil. Joseph. 3) Gius. Maria (C. lo Spagnuolo wegen seines eleganten Wesens genannt), geb. 1665 in Bologna, Maler u. Kupferstecher aus der Lombardischen Schule; bildete sich Anfangs auf der von Cignani gegründeten Akademie, später bes. durch das Studium der Caracci, der Venetianischen Schule, des Barroccio u. Rubens. Leichtigkeit der Composition, Lebendigkeit der Bewegung, energischer Ausdruck, kräftige, breite Schattenmassen zeichnen seine historischen Darstellungen[521] aus, z.B. die 7 Sacramente in der Dresdner Gallerie. Er malte auch Carricaturen u. andere komische Gegenstände u. st. 1747 in Bologna. In der Münchener Pinakothek befindet sich von ihm eine trauernde Nonne, im Louvre eine Schulmeisterin, im Wiener Belvedere der Centaur Chiron, den Achilles im Bogenschießen unterrichtend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 521-522.
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