Cubeben

[567] Cubeben (Cubebae, Cubebenpfeffer), Gewürz von der Größe u. Gestalt des Pfeffers, meist aus Ostindien von Piper Cubeba; schwarzgrau, mit kleinem, dünnem Stiele, in der äußeren leicht zertrennlichen Schale schwärzlichem u. innen weißem, öligem Kern, der bei frischen C. die Schale völlig ausfüllt. Andere C. von der Insel Bourbon haben nur die Größe von Hirsekörnern; Geschmack sehr gewürzhaft, brennend, der innere Kern weniger gewürzhaft, aber mehr brennend, etwas campherartig. Sie enthalten ein dickes, ätherisches Öl, ein grünes, dickflüssiges, unangenehm riechendes, bitteres Harz, etwas braunes, trockenes Harz, bitteren Extractivstoff, Gummi u. Salze. Das Cubebenöl (Oleum cubebarum) ist dick, dunkelgelb, von mildem Geschmack, hat ein spec. Gewicht von = 0,99, gibt mit Salzsäure eine feste Verbindung, ist reich an einem leicht schmelz- u. sublimirbaren Stearopten: Cubebin, von kühlendem Geschmack. Man wandte sie sonst gegen Magenschwäche, Schwindel, Kopfweh u. übeln Geruch des Mundes an; neuerdings gebraucht man sie auch mit Erfolg gegen Tripper u. zwar theils als Pulver, theils als Tinctur u. ebenso auch als Extract, gern jedoch um des nicht angenehmen Geschmacks willen in Gelatinekapseln u. nicht selten mit Copaivbalsam gemischt; man kann sich ihrer auch als Gewürz zu Speisen, od. überzuckert (Conditum cubebarum) bedienen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 567.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika