Cyclămen

[605] Cyclămen (C. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Primulaceae-Primuleae-Androsaceae, 5. Kl. 1. Ordn. L., mit 5theiligem Kelche, kurzer, glockiger Blumenröbre, die in einen 5theiligen, zurückgeschlagenen Saum ausläuft; Kapsel 5klappig; Arten: C. europaeum (Erdscheibe, Schweinsbrod), in Schlesien, Österreich wild, u. wegen der wohlriechenden, hellpurpurrothen Blumen in Töpfen gezogen. Die scheibenförmige fleischige Wurzel (von den Schweinen gern gefressen) hat frisch drastige Eigenschaften u. war sonst als Arthanita in Apotheken aufgenommen, kann auch in Asche gebraten (nach Kastanien schmeckend) genossen werden. C. coum, C. hederaefolium, C. medicum, C. persicum u. m., in Gärten, ebenso. Alle, bes. aber das erste (überdies auch noch mehrere Primuleen), enthalten einen scharfen, ihre Wirksamkeit bedingten Stoff, das Cyclamīn (Arthanitin); dasselbe bildet weiße Körner, schmeckt scharf, löst sich leicht in Alkohol, schwer im Wasser, gar nicht in Äther, ist geruchlos, nicht flüchtig, neutral, wird durch concentrirte Säuren zersetzt, durch Gerbsäure, nicht aber durch Metall- u. Erdsalze gefällt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 605.
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