Cypriānus, St.

[616] St. Cypriānus, Thascius Cäcilius, geb. 200 in Carthago, wo er Lehrer der Beredtsamkeit war, wurde 245 Christ, 246 Presbyter u. 248 Bischof daselbst. Der Christenverfolgung unter Decius 250 wich er durch die Flucht aus; 251 zurückgekehrt, entschied er sich in der Novatianischen Streitigkeit für die mildere Partei u. für den von derselben gewählten römischen Bischof Cornelius, dagegen auf einer Synode in Carthago 255 gegen die Gültigkeit der Ketzertaufe, daher er mit anderen afrikanischen Bischöfen vom römischen Bischof Stephanus des Wiedertaufens beschuldigt u. excommunicirt wurde. Diesem setzte er 256 auf einer Synode in Carthago den Grundsatz entgegen, daß kein Bischof über den anderen richten u. gebieten könne. In der Verfolgung unter Valerian 257 aus Carthago verbannt, litt er nach seiner Rückkehr am 14. September 258 daselbst den Märtyrertod, indem ihn der Proconsul enthaupten ließ. Sein Tag: 16. September. Er schr.: Ad Donatum; De idolorum vanitate; Testimonium adv. Judaeos; De habitu virginum; De unitate ecclesiae (herausgegeben von Stephani, 1632, von Hyde, 1852); De oratione domini (Erklärung des Vaterunsers); De mortalitate; Exhortatio ad martyrium; Ad Demetrianum; De opere et eleemosynis; De bono patientiae; De zelo et livore; 83 Briefe (Opus epistolarum); Opera zuerst von Erasmus, Bas. 1520; von Stephan Baluze, Par. 1726, Vened. 1728, Fol.; von F. Oberthür, Würzb. 1782, 2 Bde., von Goldhorn, Lpz. 1838 f., 2 Bde., deutsch Nürnb. 1553, 4 Bde., Fol.; Münster 1818, 4 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 616.
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