Drouin de L'Huys

[347] Drouin de L'Huys (spr. Drueng d'Lüih), geb. 1801 od. 1802, der Sohn eines Generaleinnehmers, studirte die Rechte, wendete sich später den Staatswissenschaften u. der Politik zu, wurde nach u. nach Legationssecretär im Haag, Gesandtschaftssecretär zu Madrid u. 1840 Director der Handelsabtheilung im auswärtigen Ministerium. 1842 kam er in die Deputirtenkammer, u. da er gegen die Schadloshaltung Pritchards stimmte, wurde er seiner Stellung als Staatsdiener enthoben. Zur Opposition übergetreten, war er 1848 einer der Thätigsten im Betreff des zu haltenden Reformbanketts u. am 23. Februar dieses Jahres Mitunterzeichner der Anklage gegen das Ministerium Guizot. Im April wurde er Mitglied der wissenschaftlichen u. literarischen Studiencommission, im Mai Präsident des diplomatischen Ausschusses, am 20. Dec. Minister des Auswärtigen, im Juli 1849 Gesandter in London u. am 9. Januar 1850 abermals Minister des Auswärtigen, jedoch auf sein Ansuchen am 20. dieses Monats dieser Stellung entbunden, ging er wieder als Gesandter nach London. In dem Übergangsministerium vom 10. bis 24. Januar 1851 war er wieder Minister des Auswärtigen, Nach dem Staatsstreiche im December 1851 wurde er Mitglied der consultativen Commission, im Januar 1852 Mitglied des Senats u. Vicepräsident desselben u. im Juli dieses Jahres abermals Minister des Auswärtigen. Im März 1855 begab er sich in diplomatischer Sendung nach London u. Wien u. nahm im April Theil an den Friedensconferenzen. Als sich diese zerschlugen, nahm er seinen Abschied.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 347.
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