Eckhout

[464] Eckhout, 1) Gerbrand van den E., geb. 1621 in Amsterdam, Schüler Rembrandts, dessen Farbengebung u. Helldunkel er sich aneignete; Anfangs nur Portraitmaler, wandte er sich später zur Historien- u, Genremalerei u. st. 1674 in Amsterdam. Werke: im Berliner Museum: Christus erweckt Jairi Töchterlein, Darstellung Christi, Mercur den Argus tödtend; im Museum zu Darmstadt: Die Jünger zu Emmaus; in der Dresdener Gallerie: Simeon im Tempel; in Pommersfelden: Die Hexe von Endor, Sechs Personen am Bretspiel. Mehrere seiner Bildnisse hat er selbst radirt. 2) Anton van den E., geb. 1651 in Brügge, Blumen- u. Früchtemaler, wurde in Portugal 1695 erschossen. 3) Jak. Jos., geb. 1793 in Antwerpen, widmete sich auf Wunsch seines Vaters der Goldschmiedekunst, obwohl er durch seine Leistungen im Zeichnen u. Modelliren auf der Akademie seiner Vaterstadt seinen Beruf zu höherer Kunstthätigkeit dargethan hatte; doch folgte er auch später seiner Neigung zur Bildhauerei u. gewann 1821 für seinen Tod der Kleopatra den akademischen Preis. Von nun an begann er sich ganz der Malerei zu widmen, gewann 1824 in Gent für ein Genrebild den ersten Preis, wurde 1829 Mitglied der meisten holländischen u. belgischen Akademien u., seit 1831 im Haag lebend, 1839 Professor der dortigen Akademie. Vorzüglich geschätzt sind seine Bildnisse, doch zeichnen sich auch seine Historien- u. Genrestücke durch geschmackvolle u. lebendige Composition, saubere Zeichnung u. kräftiges Colorit aus. Die bekanntesten sind: Peter der Große zu Saardam, Tod Wilhelms des Schweigsamen, Der Abschied des Scheweninger Recruten, Väterliche Zurechtweisung, Der Zahltag, Die Rückkehr von der Jagd. Er gab heraus: Collection de portraits d'artistes modernes nés dans le royaume de Pays-Bas, Brüss. 1822; Costumes du peuple de toutes les provinces du royaume de Pays-Bas, ebd. 1827. 4) Victor E., Sohn des Vor., geb. 1824, bildete sich unter der Leitung seines Vaters zum Genremaler. Eines seiner ersten Bilder war: Der Neuling im Spiel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 464.
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