Eisbär

[563] Eisbär (Ursus maritimus L., U. albus), Art aus der Gattung Bär; Körper u. Hals länger als bei den Landbären, Kopf schmäler, Stirn flach u. mit dem Nasenrücken in einer fast horizontalen Linie liegend, Ohren kürzer, Sohlen länger u. breiter u. fast ganz mit langen zottigen Haaren besetzt, Schwanz. kurz, der Pelz langzottig, weiß, ins Gelbliche spielend, das nackte Nasenende, Zunge, Augenring., Krallen u. Lippenränder schwärzlich. Länge des Männchen 8–10 F., Weibchen 7–8 F., lebt an den nördlichen Küsten der Erde, bis über den 80° hinaus, wo kein anderes Landthier mehr vorkommt; auf dem Treibeis zuweilen auch nach Island, Norwegen u. Kamtschatka kommed, wo[563] er dann Alles in Schrecken setzt, nährt sich vorzüglich von Fischen, Robben, todten Wallfischen u. Delphinen, u. weiß Seehunde u. dergl. klug zu beschleichen. Die Weibchen graben sich für den Winter ein Lager in den Schnee, bleiben von Ende Decbr. bis Ende März darin u. werfen während dieser Zeit ihre zwei, anfangs sehr kleinen Jungen. Die Männchen dagegen verlassen das Land u. gehen aufs Eis, Robben zu fangen. Einen eigentlichen Winterschlaf halten sie also nicht. Der Eisbär ist übrigens sehr kühn, weniger kräftig auf dem Eise, schwimmt meilenweit, frißt allerhand Seethiere u. wird um des Pelzes u. des Fettes willen getödtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 563-564.
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