Füred

[798] Füred, 1) Dorf am Plattensee im Kreise Szalad des Verwaltungsgebietes Ödenburg (Ungarn); hat Sauerbrunnen u. Bäder, die zu den besuchtesten in Ungarn gehören; sie sind Eigenthum der Abtei Tihony, die 1055 König Andreas I. stiftete u. später in ein kriegsfestes Schloß verwandelte; das Schloß verödete nach u. nach, bis österreichische u. 1719 ungarische Benedictiner davon Besitz nahmen. Die Mineralquellen scheinen erst gegen Ende des 18. Jahrh. in Gebrauch gekommen zu sein; u. aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Einrichtungen des Badeortes; 1822 wurden dazu kalte Bäder im See errichtet, 1831 sämmtliche Quellen neu eingefaßt. Die Quellen sind erdig-salinische Eisensäuerlinge, werden sowohl zum Trinken als zum Baden gebraucht u. haben eine reizende, stärkende, nebstdem auflösende u. eröffnende Wirkung; Postamt; 1150 Ew. Beschreibung der Quellen von Cranz, 1777; 2) (Tisza-F.), Bezirk des Kreises Heves ebendaselbst im Verwaltungsgebiet Pesth-Ofen; 3) Marktflecken darin, an der Theiß; Sitz der Bezirksbehörde, Postamt, viele Riemer, die bes. treffliche ungarische Sättel fertigen; 5800 Ew. Der Ort erlangte als einziger Übergangspunkt an der obern Theiß strategische Wichtigkeit im letzten Revolutionskampfe.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 798.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika