Farinelli

[118] Farinelli, 1) (eigentlich Carlo Broschi), geb. 1705 in Neapel; Castrat u. Sänger, machte Kunstreisen durch Italien, Deutschland. Frankreich, England (wo er mit 5000 Pfd. Sterl. an Porporas Theater engagirt war) u. Spanien, wo er den König Philipp V. durch seinen ihn plötzlich überraschenden Gesang von einer tiefen Melancholie befreite, 2000 Karolin Gehalt u. das dreifache an Geschenken erhielt. Philipp V. machte ihn später zu seinem ersten Minister, welche Stellung er auch unter Ferdinand VI. beibehielt. Er machte von seiner Macht in der wohlthätigsten Weise Gebrauch. Nach Ferdinands VI. Tode zog er sich 1761 von den Geschäften nach Bologna zurück u. st. daselbst 1782. 2) Giuseppe, geb. 1769 zu Este in Padua, bildete sich u.a. am Conservatoire in Neapel, wurde 1815 Capellmeister in Turin, ging 1817 als solcher nach Triest u. starb hier 1836. F. blieb der alten neapolitanischen Schule treu, setzte 34 ernsthafte u. komische Opern, Operetten u. Cantaten, zwei Messen, mehrere Oratorien u. v. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 118.
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