Felsing

[182] Felsing, 1) Johann Konrad, geb. 1766 in Gießen, war Hofkupferstecher in Darmstadt u. st. daselbst 1819; er lieferte mehrere schöne Bildnisse in punktirter Manier. 2) Joh. Heinrich, geb. 1800 in Darmstadt, Sohn des Vor. u. von diesem in der Kupferstecherkunst unterrichtet, bildete sich in Paris aus u. etablirte in Darmstadt eine Kupferdruckerei, welche sich durch ihre vorzüglichen Leistungen einen Namen erwarb. 3) Jakob, Bruder des Vor., geb. 1802 in Darmstadt, erlernte unter Anleitung seines Vaters die Kupferstecherkunst, in welchem Fache er sich später unter Longhi in Mailand ausbildete. Von Mailand begab er sich nach Florenz, um die Manier Rafael Morghens kennen[182] zu lernen. Nach längerem Aufenthalt in Rom u. Neapel, nahm er seinen dauernden Aufenthalt in Florenz, wurde Professor an der dortigen Kunstakademie u. kehrte 1832 nach Darmstadt zurück, wo er seitdem als Hofkupferstecher lebte. Von seinen zahlreichen Stichen, welche sich ebensowohl durch die Strenge u. Gediegenheit der Technik, als auch durch die treue Wiedergabe des malerischen Effects u. der Beleuchtung in den Originalen auszeichnen, sind die bekanntesten: Christus am Ölberg, nach Carlo Dolce (gekrönt von der Mailänder Akademie); Die heil. Katharina, nach Correggio; Der Violinspieler, nach Rafael; Mädchen am Brunnen, nach Bendemann; Die heil. Familie, nach Overbeck; Poesie u. Liebe, nach Kaulbach; Die Loreley, nach Karl Sohn.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 182-183.
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