Fiorillo

[294] Fiorillo, 1) Ignazio, geb. 1715 in Neapel, widmete sich der Musik unter Leo u. Durante, wurde, nachdem er sich als Componist einen Namen gemacht hatte, 1752 Capellmeister in Braunschweig, kam 1762 in gleicher Eigenschaft nach Kassel u. st. 1787 in Fritzlar. Er setzte eine Anzahl Opern, darunter Demofonte, Mandane, Il vincitore de lo stesso, Bruder des Vor., geb. 1748 in Hamburg, bildete sich zum Maler auf der Akademie in Baireuth, ging 1767 nach Rom u. lebte von 1765–69 in Bologna. Nach Deutschland zurückgekehrt, ließ er sich in Braunschweig nieder. 1781 kam er nach Göttingen als Aufseher der Kupferstichsammlung in der Universitätsbibliothek, wurde 1799 Professor der Philosophie u. st. 1821. Er schr.: Das vermeinte Grabmal Homers, Lpz. 1794; Geschichte der zeichnenden Künste (von ihrer Wiederauflebung), Gött. 1798–1808, 5 Bde.; Kleine Schriften, artider zeichnenden Künsie in Deutschland u. den Niederlanden, Hann. 1815–20, 4 Bde. 3) Federigo, Sohn von F. 1), geb. 1753 in Braunschweig, Violinist u. Componist, wurde 1783 Musikdirector in Riga, ging 1785 nach Paris u. von dort 1788 nach London; er st. um 1824. Von seinen Compositionen für Streichmusik, für Klavier etc. ist fast gar nichts erhalten, außer seinen Etuden für Violine (neu herausgeg. von Ferd. David).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 294.
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