Flaschenkürbis

[334] Flaschenkürbis (Herkuleskeule, Calebasse, Lagenaria vulgaris), ist eine eigenthümliche Kürbisart (s.u. Cucurbita u. Lagenaria), die sich durch die gewöhnlich flaschen- od. keulenförmigen Früchte mit länglich vierseitigen Samen auszeichnet. Diese Früchte haben eine holzartige, schmutzig rothgelbe Schale, ein gelbes wässeriges Fleisch u. kommen vorzüglich in 3 Formen vor, nämlich sehr lang u. cylindrisch, mit eßbarem Fleische, od. sehr groß, rundlich od. oval u. flaschenförmig, beide letztere mit nicht eßbarem Fleische. Die ausgehöhlten Früchte hängt man in die Esse, damit ihre Rinde geschmeidig wird, u. dann gebraucht man sie als Reiseflaschen (Calebassen), überhaupt zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten. Sie zeichnen sich durch Leichtigkeit u. Festigkeit aus. Um Verengungen, namentlich einen Hals, an der Frucht hervorzubringen, umwickelt man sie an den betreffenden Stellen mit einem Bande, damit das Wachsthum daselbst gehemmt werde. Die Pflanze ist übrigens kletternd, weichhaarig, etwas klebrig u. riecht wie Moschus, ihre spannengroßen Blätter sind herzförmig u. an der Spitze stumpf u. die Blüthen groß u. weiß. Ihr Vaterland ist Südasien: sie wird aber in allen wärmeren Gegenden cultivirt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 334.
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