Fould

[443] Fould, Achille, Israelit, geb. 1799 in Paris, Associé des Bankierhauses F. u. Oppenheim in Paris u. Mitglied des Handelscollegiums. Unter der Juliregierung, wo sich Ludwig Philipp bei seinen finanziellen Operationen seines Raths bediente, wurde er vom Departement Hautes-Pyrénées in die Deputirtenkammer gewählt, wo er für die Finanzen, den Handel u. Ackerbau wirkte u. schon in dieser Zeit für einen ausgezeichneten Finanzier galt. 1848 in die Nationalversammlung gewählt, blieb er auch hier seinen conservativen Ansichten treu. Nach der Wahl Ludwig Napoleons zum Präsidenten wurde er dessen Privatbankier u. Vertrauter im Elisée. Bei der Neugestaltung des Cabinets vom 31. Oct. 1849 erhielt er das Portefeuille der Finanzen. Als am 15. Oct. 1851 sämmtliche Cabinetsmitglieder ihre Entlassung einreichten, behielt F. die Verwal, ung der Finanzen, welche ihm auch nach dem Staatsstreiche, Dec. 1851, von Ludwig Napoleon übertragen wurde. Bei der Ministerveränderung am 22. Jan. 1852 trat er dies Portefeuille an Bineau ab, wurde 30. Juli d. I. zum Staatsminister u. 14. December zum Minister des kaiserlichen Hauses ernannt u. ihm die Verwaltung der Civiliste u. der Krondotationen übertragen. Im folgenden Jahre erhielt er die Administration der Großen Oper in Paris u. wurde Mitglied des am 1. Febr. 1858 eingesetzten Geheimen Raths. Von ihm ging hauptsächlich die Idee zur Gründung des Crédit mobilier aus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 443.
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