Galle [2]

[867] Galle (in anderer Bedeutung), 1) (Landw.), entweder Naßgalle, feuchte Stelle in einem Acker, rührt von kleinen Quellen her u. muß durch offene od. bedeckte Abzugsgräben u. ausgegrabene Kessel unschädlich gemacht werden; od. Sandgalle (Brandacker). moorige od. sandige Stelle in sonst guten Äckern, kann durch Abfahren des Sandes u. Auffahren guter Erde verbessert werden; 2) Lücke in gegossenen Metallwaaren, entsteht leicht, wenn die Gußform keine besonderen Windpfeifer hat; 3) das alte Bette eines Flusses, wenn derselbe einen neuen Lauf bekommen hat; 4) (Wassergalle), ein unvollkommener Regenbogen (s.u. d.); 5) Windgalle), ein heller Fleck am Himmel, der Sonne gegenüber; wird als ein Zeichen eines nahen Sturms betrachtet; 6) der Schwanz des Rothwilds; 7) (Glash.), so v.w. Glasgalle; 8) (Harzgalle), Flecken in Nadelhölzern, von durch Risse der Rinde austretendem Harze; 9) (Pferdewiss.), s. Gallen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 867.
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