Gannāl

[914] Gannāl, Jean Nicolas, geb. 1791 in Saarlouis, studirte Medicin u. ging 1812 als Militärarzt mit der französischen Armee nach Rußland, wo er gefangen wurde; jedoch entkam er, begab sich darauf nach Dresden, wurde daselbst Adjutant des Generals Vandamme u. wurde nochmals gefangen genommen. Nach Frankreich zurückgekehrt, erhielt er einen Posten im Laboratorium der Polytechnischen Schule, wurde Präparator bei Thénard u. darauf Vorsteher verschiedener technischer Anstalten u. starb im Januar 1852. Hauptsächlich bekannt wurde sein Name durch die Einbalsamirung von Leichen nach einer neuen, von ihm erfundenen Methode (s.u. Einbalsamirung), welche man indessen von mehreren Seiten als verwerflich bezeichnet hat, weil G. Arsenik unter seine Flüssigkeit mische, wodurch es unmöglich sei, etwaige Vergiftungsfälle auszumitteln. Die Akademie hat jedoch dieses Gerücht als ungegründet erklärt, u. die Einbalsamirung à la Gannal ist in Frankreich sehr in Aufnahme gekommen. Er schr. u.a.: Du chlore employé comme remède contre la phthisie pulmonaire, Par. 1822; Histoire des embauments, ebd. 1840, 2. A. 1841.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 914.
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