Ghiberti

[338] Ghiberti, 1) Lorenzo di Bartoluccio, geb. 1378 in Florenz, lernte die Goldschmiedekunst bei seinem Stiefvater Bartoluccio u. wurde Schüler des Malers Sternina; um 1400 hielt er sich, vor der Pest fliehend, in Rimini auf; 1401 stellte er sich mit den sechs berühmtesten Erzbildnern der damaligen Zeit zu dem Wettstreit, ein Modell zu einer bronzenen Thür für das Battisterio S. Giovanni in Florenz zu machen; 34 Richter erklärten sein nebst Brunelleschis u. Donatellos Modell für das gelungenste, u. diese Beiden gestanden G. den Sieg über sich zu. Er arbeitete nun bis 1424 an der Thür selbst, welche Reliefs aus der heiligen Geschichte enthält, u. fügte dann 1428 noch eine zweite hinzu, die an die Stelle der von Andreas von Pisa gemachten gestellt wurde. Sie sind noch vorhanden (s. Florenz [Geogr.]). Die dritte machte er nur im Modell. Außerdem bildete er mehrere bronzene Statuen für florentinische Kirchen, malte auch, bes. in Glas. 1443 wurde er Mitglied der Signoria u. st. 1455 in Florenz. Von seiner Schrift über die Bildnerkunst, wovon eine Copie in der Magliabecchischen Bibliothek in Florenz aufbewahrt wird, sind Fragmente gedruckt in M. Cicognaras Storia della scultura. 2) Vittorio, Sohn des Vor., Bildner u. Gießer, bildete den Sims über der Hauptthür des Battisterio in Florenz.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 338.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika