Grandmontaner

[544] Grandmontaner (Grandmontenser, Orden von Grandmont, Les bons hommes), gestiftet von Vicomte Stephan von Tigerno, 1073 zu Rom, 1076 im Gebirge Muret bei Limoges, für strengsten Einsiedlerwandel; von seinem Nachfolger in die Einöde von Grandmont verpflanzt, 1143 mit den Karthäusern ähnlicher Regel versehen, 1170 schon 60 Klöster zählend, in ewigem Hader verwildernd; 1642 durch Charles Frémont aus Tours in vielen Klöstern für strengste Observanz reformirt; 1643 vom 42. Ordensgeneral Don Georg in neun Provinzen u. mit neuer Regel in zwei Capitel getheilt, dem Ursprung zuwider, sehr gemildert, wobei das Collège Grandmont in Paris glänzend ausgestattet wurde; aufgehoben 1791; Tracht: Rock, Scapulier u. Kapuze schwarz, Rochett weiß, Mütze viereckig. Grandmontanerinnen, unbekannt von wem u. wo gestiftet, nach derselben Regel, wie die Mönche, 1286 zuerst historisch im Kloster Drouille la Blanche erscheinend; blieben unbedeutend u. wurden 1791 aufgehoben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 544.
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