Hammerstein [1]

[915] Hammerstein, 1) (polnisch Czarne), Stadt an der Küddow, im Kreise Schlochau des preußischen Regierungsbezirks Marienwerder (Provinz Westpreußen); Schloß, Synagoge, Tuchweberei, Theerbrennerei, Getreidehandel, Bienenzucht; 2100 Ew.; 2) (Ober-H.), Dorf am Rhein, im Kreise Neuwied des preußischen Regierungsbezirks Koblenz (Rheinprovinz); Weinbau; 200 Ew.; dabei Ruinen des alten Schlosses H. Zuerst saßen Grafen aus dem salischen Geschlecht hier. Es wurde 1020 vom Kaiser Heinrich II. belagert u. zerstört, aber 1071 wieder aufgebaut. Hier wurden die Reichsinsignien aufbewahrt, welche Heinrich V. 1166 von hier holen, aber 1125 auch wieder herschaffen ließ. Später kommen Freiherren von H. vor. Im Dreißigjährigen Kriege wurde es bald von Schweden, bald von Kaiserlichen, zuletzt 1646 vom Herzog von Lothringen besetzt, dem es 1654 der Erzbischof von Trier abnahm, damals od. 1688 wurde die Burg von den Franzosen zerstört; vgl. Beiträge zur Geschichte der Grafen u. Freiherren von G., Gött. 1806.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 915.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: