Harzgerode

[74] Harzgerode, 1) Amt im oberen Fürstenthum Anhalt-Bernburg; im Selkethale; 4500 Einw.; 2) Stadt darin, auf dem Unterharz; hat ein altes Schloß, Forstamt, eine den Bergbau des Landes leitende Bergwerkscommission (die 1823 eröffnete Forstschule ist wieder eingegangen); die 2500 Ew. nähren sich von Gewerben, Feldbau u. bes. Bergbau. In der Nähe im Selkethale liegt das Alexisbad, der Mägdesprung, die Victor-Friedrichs-Silberhütte, das Jagdschloß Wilhelmshof mit Burg Anhalt u. m. a. – Im 14. Jahrh. wurde H. an die Grafen von Mansfeld versetzt, wieder eingelöst wurde es 1413 wieder an Landgraf Friedrich versetzt, dann kam es an die Grafen von Stolberg, wurde aber 1536 durch die Fürsten Wolfgang, Johann Georg u. Joachim wieder eingelöst. 1538 ließen sich hier mehrere Bergleute wegen der aufgekommenen Bergwerke nieder. In der Theilung kam 1544 H. an den Fürsten Georg; 1549–1552 wurde das Schloß gebaut u. 1688 vom Fürsten Wilhelm der 1705 Augustusstadt genannte Stadttheil angelegt; 1710 kam H. an Bernburg; große Brände waren 1500, 1635 u. 1666.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 74.
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