Haxthausen

[116] Haxthausen, ein altes westfälisches Geschlecht aus der Umgegend von Paderborn, welches mit den drei Geschlechtern der Brenken, Stapel u. Krevet die Quatuor nobiles columnae der Hoch- u. Kathedralkirche von Paderborn ausmachte. Die H. waren in Westfalen reich begütert, gehörten zu den reichsritterschaftlichen Geschlechtern in Franken, in der Wetterau u. am Rhein, besaßen im Fürstenthum Paderborn das Erbhofmeisteramt, welches immer durch den Senior der Familie verwaltet wurde, u. hatten auch in Sachsen u. im Hannöverschen Besitzungen erworben. Nach Sachsen war zu Ende des 17. Jahrh. ein Zweig der Familie gekommen; nachher kommt diese in Dänemark. u. später in Baiern vor. Das Geschlecht theilt sich in ein gräfliches u. ein freiherrliches Haus. I. Gräfliches Haus, welches sich in zwei Linien schied, die eine in Dänemark, welche 1736 in den dänischen Grafenstand, u. die andere in Baiern, welche 1839 in den baierschen Grafenstand erhoben wurde. Dieses Haus ist im Mannesstamm erloschen. Merkwürdig ist: 1) Graf Owe Christian, Sohn des verstorbenen königlich dänischen Kammerherrn Freiherrn Christian Friedrich, welcher 1736 vom König Christian VI. von Dänemark den Grafenstand erlangt hatte, geb. 1777 u. st. 1842 als dänischer Oberhofmarschall u. Generalmajor in Kopenhagen. II. Freiherrliches Haus, welches 1840 von Preußen die Bestätigung seines Freiherrenstandes erhielt u. noch gegenwärtig in zwei Linien blüht: A) die Weiße od. Abbenburger Linie; Senior der Familie ist: 2) Freiherr August, geb. 1792, ist königlich preußischer Geheimer Regierungsrath u. Erbhofmeister des Fürstenthums Paderborn. B) Die Schwarze od. Thienhauser, jetzt Düdinghauser Linie, deren Chef ist: 3) Freiherr Adolf, Sohn des 1816 verstorbenen preußischen Majors Freiherrn Karl Albert, geb. 1799, ist preußischer Kammerherr.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 116.
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