Haxthausen

[15] Haxthausen, August, Freiherr von, geb. 3. Febr. 1792 zu Bökendorf im Paderbornischen, gest. 31. Dez. 1866 in Hannover, bekannt durch seine Schriften über die russische und deutsche Agrarverfassung, besuchte die Bergschule in Klausthal, studierte, nachdem er die Befreiungskriege mitgemacht, 1815–18 in Göttingen und verwaltete dann die väterlichen Güter, zugleich mit Studien für ein Werk über Agrarverfassung beschäftigt, wovon nur der erste Den: »Über die Agrarverfassung in dem Fürstentum Paderborn und Korvei« (Berl. 1829), erschien. Zum Geheimen Regierungsrat ernannt, bereiste er im Auftrag der Regierung 1829–38 den preußischen Staat, um die ländliche Verfassung in den verschiedenen Provinzen zu erforschen, und später (1843–44) zu gleichem Zweck Rußland auf Wunsch des Kaisers Nikolaus. 1847 und 1848 war er Mitglied des Vereinigten Landtags, dann der preußischen Ersten Kammer. Er veröffentlichte ferner: »Die ländliche Verfassung in der Provinz Preußen« (Königsb. 1839); die auch gleichzeitig in französischer Sprache erschienenen »Studien über die innern Zustände, das Volksleben und insbesondere die ländlichen Einrichtungen Rußlands« (Berl. 1847–52, 3 Bde.), aus deren drittem Bande »Die Kriegsmacht Rußlands« (das. 1852) besonders abgedruckt ward; »Transkaukasia, Reiseerinnerungen und gesammelte Notizen« (Leipz. 1856, 2 Tle.), »Die ländliche Verfassung Rußlands« (das. 1866) und gab u. d. T. »Das konstitutionelle Prinzip« (das. 1864, 2 Tle.; franz. Ausg., das. 1865) Monographien von K. Biedermann, Held, Gneist, Waitz und W. Kosegarten heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 15.
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