Heben

[127] Heben, 1) einen versunkenen Graben, ihn von Neuem ausgraben; 2) ein Haus heben, das dabei nöthige Zimmerwerk, bes. das des Daches, aufsetzen u. zusammenfügen. Das H. ist meist mit einer Feierlichkeit begleitet. Ein Baum (Hebebaum), mit Tüchern u. anderen Geschenken für die an dem Hause arbeitenden Gewerke verziert, wird auf dem höchsten Punkt des Dachs aufgepflanzt. Ein geistliches Lied (meist: Nun danket alle Gott) wird dann gesungen u. hierauf hält gewöhnlich der Polirer eine Rede (Zimmermannsspruch), trinkt auf die Gesundheit des Bauherrn, des Meisters u. der Gewerke u. wirst dann das Glas herab. Zerbricht dasselbe, so wird dies für ein gutes Zeichen für das Bestehen des Hauses gehalten, die Arbeiter erhalten sodann vom Bauherrn einen Schmaus (Hebemahl); 3) von wilden Thieren, die Lockspeise fressen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 127.
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