Herford

[268] Herford, 1) Kreis im Regierungsbezirk Minden der preußischen Provinz Westfalen; 8 QM., 69,500 Ew.; 2) (Hervorden), Kreisstadt darin an der Werra u. Aa u. der Köln-Mindener Eisenbahn; 5 Kirchen, darunter 1 katholische, Synagoge, Gymnasium, großes Zuchthaus, Baumwollenfabrik, Tabak-, Leder-, Ölfabriken, Leinwebereien, Garnhandel, Museum für westfälische Alterthümer, in Spatziergänge umgewandelte Wälle; 10,000 Ew. H. früher Hansa- u. seit 1631 freie Reichsstadt, wurde besonders berühmt durch die. 789 gestiftete u. 820 erneute Frauenabtei, deren Äbtissin später gefürstet wurde u. Sitz u. Stimme auf dem Reichstage u. beim Westfälischen Kreise hatte, auch nachdem das Kloster evangelisch geworden war; es wurde 1802 aufgehoben. 1647 wurde H. von dem Kurfürsten von Brandenburg eingenommen u. zur Grafschaft Ravensberg geschlagen. Hierher wurde vom Kaiser Friedrich II. 1218 eine Versammlung sächsischer Stände berufen; 1803 kam sie an Preußen, 1807 an Westfalen, 1815 fiel sie an Preußen zurück. Am 21. September 1857 Feuersbrunst.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 268.
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