Holtzendorf

[492] Holtzendorf, 1) George Ernst v. H., geb. zu Calbe an der Saale, besuchte von 1723–30 das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin, trat 1730 ins preußische Artilleriecorps u. wurde 1741 Lieutenant, wohnte 1747 als Volontär bei der französischen Armee unter dem Marschall von Sachsen dem Feldzuge in den Niederlanden bei, wurde 1755 Stabscapitän, 1761 Major, 1767 in den Adelstand erhoben, 1771 Oberst, 1777 Chef des 1. Artillerieregiments u. Generalinspecteur u. 1779 Generalmajor. Er machte die Hauptschlachten u. Belagerungen des Siebenjährigen Krieges mit u. st. am 10 Dec. 1785. Die preußische Artillerie hat ihm viel zu danken. 2) Karl Friedrich v. H., Sohn des Vor., geb. 1764, trat 1778 in die Artillerie, wurde 1781 Offizier, machte die Campagne 1794 in Polen mit, wirkte sehr zur Errichtung der reitenden Artillerie in Warschau, wurde 1798 Stabscapitän, 1806 bei Halle verwundet, kam aber dennoch glücklich nach Danzig, wo er die Belagerung von 1807 bestand u. die Artillerie auf dem Hagelsberg befehligte, wurde bald darauf Major u. Adjutant des Prinzen von Preußen, 1809 Commandeur der Gardeartillerie, dann Brigadier der gesammten reitenden Artillerie, 1813 Commandeur der Artillerie beim Lützowschen Corps, trug als solcher viel zur Entscheidung der Gefechte bei Möckern, Halle, Luckau, nach der er Obristlieutenant, Groß-Beeren, Dennewitz u. Leipzig, wo er Generallieutenant wurde, bei, war mit bei dem Berennen einiger niederländischen Festungen u. bei der Schlacht von Laon. 1815 befehligte er die gesammte Artillerie der Blücherschen Armee, trug mit dieser zum glücklichen Rückzug von Ligny u. zur Schlacht bei Belle-Alliance bei; 1816 erhielt er die Gardeartillerie u. die 1. u. 2. Artilleriebrigade, wurde 1825 Generalinspector aller Militärbildungsanstalten u. st. 1828 in Berlin.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 492.
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