Hrabanus Maurus

[565] Hrabanus Maurus, Sohn Ruthards u. Adelgundens, geb. 776 in Mainz, wurde im Kloster Fulda erzogen, studirte seit 802 in Tours unter Alcuin, der ihm nach St. Maurus den Beinamen Maurus gab, errichtete 804 die Klosterschule in Fulda, die erste öffentliche in Deutschland, u. die dasige Bibliothek u. wurde 822 Abt daselbst; er legte seine Stelle 842 nieder u. zog sich in die Priorei St. Peter zurück; 847 wurde er Erzbischof von Mainz u. st. 856 zu Winkel im Rheingau. H. war Philosoph, Astronom, Redner u. Dichter; er suchte das Bibelstudium zu beleben u. führte zuerst das Studium der Griechischen Literatur in Deutschland ein; er schr.: De universo; De arte grammatica Prisciani; Glossaria latino-theodisca (handschriftlich in Wien u. abgedruckt in Schilters Thesaurus, Eckards Commentarius de rebus Franciae orient. u. im 3. Bde. von Graffs Diutisca); Opera, herausgeg. von Calvonerius, Köln 1627, 6 Bde., Fol.; Lebensbeschreibung von Buddeus Jena 1724, u. von Kunstmann, Mainz 1841.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 565.
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