Buddēus

[423] Buddēus (eigentlich Budde, Nachkomme von Budäus 1), 1) Joh. Franz, geb. 1667 in Anklam, studirte seit 1685 in Wittenberg, wurde 1689 Adjunct der philosophischen Facultät, 1693 Professor der Moralphilosophie zu Halle, 1705 Professor der Theologie in Jena u. 1715 Kirchenrath in Gotha, wo er 1729 st. Er schr.: Historia juris naturae et synopsis jur. nat. et gentium, Jena 1695, Leyd. 1711, Halle 1717; Elementa philosophiae practicae, Halle 1679; De testamentis summorum imperantium, ebd. 1701; Introductio ad hist. philosophiae Ebraeorum. ebd. 1702 u. 1720; Elementa philosophiae instrumentalis, ebd. 1703, 5 Bde. u.ö.; Analecta historiae philosophicae. ebd. 1706 u. 1724; Inst itut. theologiae moral., Lpz. 1711; Hist. ecclesiastica veter. testam., Halle 1709 u. 1720, 2 Thle.; Institut. theol. dogmat. Leipz, 1723 u.ö.; Historia crit. theologiae dogm at. et mor., Frankf. 1725 u. v. a. 2) Karl Franz, Sohn des Vorigen, geb. 1695 in Halle, war erst Advocat in Weimar, wurde 1729 Regierungsrath in Rudolstadt u. 1734 Obervormundschaftsrath in Gotha. Er war in dem Wasunger Streit mit Meiningen 1746 (s. Sachsen [Gesch.]) kaiserlich subdelegirter Commissar, nahm auch für Gotha 1748 Weimar-Eisenach zur vormundschaftlichen Verwaltung in Besitz u. st. als Vicekanzler 1753. Er schr.: Untersuchung des wahren Grundes der höchsten Gewalt des Fürsten über die Kirche, Halle 1719, Upsala 1737; Sachsen-Gothaische facti species der Vormundschaft über die Sachsen-Weimarischen Erbfolgen, Halle 1748 etc. 3) Joh. Karl Immanuel, des Vorigen Enkel, geb. 1780 zu Buffleben bei Gotha, studirte die Rechte in Jena, war erst beim Stadtrathe in Pößneck, dann in Altenburg im unteren Staatsdienste angestellt, zugleich seit 1803 Advocat, wurde 1822 Hof- u. Justizrath u. Steuer- u. Polizeidirector, später Regierungs- u. Consistorialrath in Gera; er privatisirte seit 1830 in Leipzig u. st. hier 1844. Er schr.: Die Ministerverantwortlichkeit in constitutionellen Monarchien, Lpz. 1833; Repertorium der sächsischen Verfassungsurkunde, ebd. 1834; Repertorium zu der sächsischen Städteordnung, ebd. 1834; Deutsches Anwaltbuch, vollendet von seinem Sohn Arthur B. (geb. 1811 in Altenburg, u. st. 1847 als Advocat in Leipzig), 1847, 2. Aufl. 1848; u. redigirte das deutsche Staatsarchiv, Jena 1840 ff. 4) Aurelio, Sohn des Vorigen, geb. 1817 in Altenburg, studirte Medicin, wandte sich aber dann der Publicistik zu u. war bis 1849 bei der Redaction der Allgemeinen Zeitung betheiligt. Er schr.: Petersburg im kranken Leben, Stuttg. 1846; Halbrussisches, Lpz. 1847; Rußland, 1851, 2 Bde.; Das Schweizerland, 1853, 2 Bde; Von Frankfurt a. M. bis Basel, Lpz 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 423.
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