Indre

[895] Indre (spr. Äugder), 1) Nebenfluß der Loire in Frankreich; entspringt an der Südgrenze des Departements I., welches er gegen Nordwesten durchfließt u. in fast gleiche Hälften theilt, geht über in das Departement Indre et Loire, wird von Loches an 16 Meilen weit schiffbar u. mündet in mehreren Armen westlich von Tours; 2) Departement in Nordwestfrankreich, aus Theilen von Touraine, Marche u. Berry zusammengesetzt; 127,56 QM.; grenzt an die Departements Loire et Cher, Cher, Creuse, Haute-Vienne, Vienne u. Indre et Loire; fast eben, hat schöne Wiesen u. Waldungen, doch auch Haidegegend (Pays de Brenne), zum Theil Sumpfland (Pays de Champagne); Flüsse: Creuse mit Bouzanne, Indre, Cher u.a.; das Land ist größtentheils fruchtbar; Producte: Getreide, Wein, Hanf, Kastanien, Hülsenfrüchte Kartoffeln, Holz, Schafe, Rindvieh, Pferde Schweine, Esel, Maulesel; Eisen, lithographische Steine, Marmor, Kalk, Gyps, Porzellanerde, Torf die Industrie liefert Eisen, Tuch, Wollenzeuge, Leder, Rübenzucker, Porzellan, Töpfergeschirr; Eintheilung in die vier Arrondissements Châteauroux, Issoudun, La Chatre u. Le Blanc mit 273,500 Ew.; die Hauptstadt ist Châteauroux; das Departement gehört zum Erzbisthum Bourges, zur 19. Militärdivision (Bourges) u. zum 5. Militärobercommando[895] (Tours); 3) Dorf an der Loire im Arrondissement Nantes des Departements Loire inférieure; Kanonengießerei, Fabrik von Dampfmaschinen; 3000 Einw.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 895-896.
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