Ipecacuanha

[51] Ipecacuanha, 1) als Art mehrerer Pflanzengattungen, so von Cephaëlis u. Jonidium; 2) (Ipecacuanhawurzel, Radix ipecacuanhae), seit der Mitte des 17. Jahrh. in Apotheken aufgenommen u. häufig im Gebrauch, einst auch von der Homöopathie als vorzügliches Mittel gegen die Cholera gerühmt. Man hat vier Sorten: a) graue J., als die echte u. gewöhnliche, schlanke, biegsame, gewundene, knotige, geringelte, runzliche Wurzel von Cephaëlis i., von der Dicke eines Strohhalms bis zu der eines Pfeifenstiels, unter der wirksamen aschgrauen od. bräunlichen Rinde ein unwirksames holziges Mark enthaltend; als Brechmittel auch als ekelerregendes, krampfstillendes Mittel, bei krampfhaften Brustbeschwerden, bei Durchfällen u. Ruhren benutzt, meist als Pulver, in Verbindung mit andern Mitteln, auch in weinigem Aufguß (Vinum ipecacuanhae), enthält ätherisches Öl, Amylum, Gummi, Wachs u. Holzfaser, einen eignen, brechenerregenden Stoff: Emetine (s.d.); b) braune J., mehr bräunlich; c) weiße J., hellere, dünne, glatte, nicht gekrümmte, weniger wirksame Wurzel, von Ionidium (Ipecacuanhaveilchen); d) weiße, mehlige, od. wellenförmige, od. Spanische Brechwurzel (Rad. ipecacuanhae farinosae, Rad. ipec. undulatae), fingerlang, federkieldick bisher gebogen, gewunden, durch Einschnürungen geringelt, längsrunzelig, braun od. grau, innen weiß, mehlig, weniger wirksam, von Richardsonia scabra St. Hil., eine ähnliche von Richardsonia emetica Mart. In Südamerika wird jede brechenerregende Wurzel J. genannt; auch die Wurzel von Asclepias asthmatica aus Ostindien.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 51.
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