Joubert

[46] Joubert (spr. Schubähr), 1) Joseph, geb. 1754 zu Montignac im Perigord, studirte in Toulouse die Rechte, dann Alterthumswissenschaften u. trat in das dortige geistliche Collegium, nachdem er später hier selbst als Lehrer beschäftigt gewesen war, ging er 1778 nach Paris, wo er mit Marmontel, La Harpe, Diderot u.a. in wissenschaftlichen Verkehr trat; in der Revolution verließ er Paris u. zog sich nach Villeneuve zurück, wo er 1824 starb; er schr.: Pensées, essais et maximes, herausgegeben 1842, deutsch von Franz Pocci, München 1851. 2) Barthélemy Catherine, geb. 1769 zu Pont de Vaux in Bresse; studirte die Rechte, trat 1789 unter die Nationalgarde u. 1791 als Grenadier in die Linie ein,[46] wurde Offizier u. 1793 von den Piemontesen gefangen, aber bald ausgewechselt; er avancirte 1794 zum Generaladjutant, Bataillonschef u. 1795 Brigadegeneral; führte 1796 in Italien die Avantgarde; schlug 30,000 Mann Österreicher unter Wurmser, überbrachte 1798 den Präliminarfrieden von Leoben, den er durch seine Operationen an der Donau beschleunigt hatte, dem Directorium, wurde nach Wiederausbruch des Kriegs Divisionsgeneral, General en Chef der Armee in Holland, übernahm dann auf kurze Zeit das Commando bei Mainz u. 1798 in Italien u. vertrieb den König von Sardinien vom Festlande, legte aber das Commando nieder u. ging nach Paris. 1799 wurde er Commandant von Paris, erhielt darauf wieder das Commando in Italien u. blieb am 16. Aug. bei Novi.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 46-47.
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