Junghuhn

[183] Junghuhn, Franz Wilh., geb. 1812 in Mansfeld; studirte in Halle u. Berlin Medicin, Botanik u. Geologie, u. trat nach Beendigung seiner Studien als Compagniechirurg in das preußische Heer. Wegen eines Duells wurde er zu zwanzigjähriger Festungshaft verurtheilt, entfloh aber bald u. wandte sich nach Frankreich u. dann nach Algier, wo er als Sanitätsoffizier in die Fremdenlegion trat. In Folge einer Verwundung nahm er seinen Abschied, kehrte nach Frankreich zurück u. schiffte sich, nachdem ihn der König von Preußen begnadigt hatte, in Holland nach Ostindien ein. Seit 1835 lebte et in Batavia u. in Djokdjokarta einige Zeit als Militärarzt; besuchte 1836 u. 1837 die Südküste von Ostindien u. 1837–40 Java; 1840 untersuchte er im Auftrage der Regierung die Battaländer auf Sumatra u. seit 1842 mehre Jahre hindurch die Insel Java; 1849 erhielt er Urlaub zur Rückkehr nach Europa. Er schr.: Topographische u. naturwissenschaftliche Reisen, herausgegeben von Nees v. Esenbeck, Magdeb. 1845; Die Battaländer in Sumatra, Berl. 1847, 2 Bde. (holländisch, Leyden 1847); Zurückreise von Java nach Europa (deutsch von Haßkarl, 1851); Java, seine Gestalt, Pflanzendecke u. innere Bauart (deutsch von Haßkarl, Lpz. 1852, 3 Bde.); unter dem Titel Plantae Junghuhnianae, Leyd. 1851 ff., haben mehre Naturforscher die Beschreibung u. Abbildung der zahlreichen von J. aufgefundenenfossilen Thiere u. Pflanzen u. die Bearbeitung von J-s Herbarium begonnen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 183.
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