Kharbrut

[458] Kharbrut (Harbrut, Kharput, Charput), 1) türkisches Ejalet im Innern Kleinasiens, umfaßt[458] den westlichen Theil Kurdistans, größtentheils gebirgig durch Fortsetzungen des Taurus (Munsur-, Sari-Tschitschek-, Göl-, Muscher-, Bei-, Karlü-, Mehrab-Dagh u. v. a.) gut bewässert, indem der Euphrat mitten hindurch fließt (hier auch dessen Vereinigung aus dem Murad u. Karaßu) u. verschiedene Nebenflüsse aufnimmt, so den Gökßu, Kiachtaßu, Tachmaßu, Kurutschai u.a.; auch entspringt hier der Tigris in einem kleinen See am Hassaran-Dagh, an dessen nördlicher Seite der Landsee Göldschik liegt. Das Klima ist gemäßigt u. gesund, der Boden fruchtbar mit vielen Weideplätzen. Die Bewohner, meist Kurden, beschäftigen sich mit Viehzucht (viel Pferde), etwas Ackerbau u. mit Jagd; Handel mit grobem Tuche, Teppichen, Zelten, Vieh, Galläpfeln etc. nach außen; 2) darin Liwa im nördlichen Theil des Ejalets; 3) Hauptstadt des Ejalets, mit festem Schloß, in der Nähe Silberminen; wurde im Febr. 1856 durch ein Erdleben verwüstet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 458-459.
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