Kriegsspiel

[822] Kriegsspiel, modificirtes Schachspiel, wird, wie dieses, auf einem bes. dazu eingerichteten Damenbrete, doch mit weit mehr Figuren, die besondere Bezeichnung haben, z.B. Kanonen, Festungen, Bataillons, gespielt. Es ist demnach u. nach den zu befolgenden Regeln sehr complicirt. Regeln darüber s. in Hellwigs Versuch eines auf das Schachspiel[822] gegründeten taktischen Spieles, Lpz. 1780–82; Venturini, Neues K., Schlesw. 1798; Derselbe, Neues K. zum Gebrauch in Militärschulen, Lpz. 1804; außerdem von Opitz, Halle 1807; Glöden, Hamb. 1817; Perkuhn, ebd. 1818; von Planer, Wien 1834. Neuerdings wurde es sehr vervollkommt u. einem wirklichen Gefecht analoger gemacht, indem Pläne, in großem Maßstab gezeichnet, dabei benutzt u. so die Bewegungen der Truppenabtheilungen nach Maßgabe des Terrains ausgeführt wurden. Um in gewissen Fällen, wo die Meinungen über Erfolg od. Nichterfolg auseinander gehen, die Entscheidung zu geben, bedient man sich nach conventionellen Regeln der Würfel u. nimmt so gleichzeitig das Glück u. das Spiel des Zufalls in die Übung mit auf.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 822-823.
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