Lamezan

[59] Lamezan, ein altes, der Katholischen Confession folgendes, gräfliches u. freiherrliches Geschlecht, welches ursprünglich aus der Grafschaft Comminges in der französischen Provinz Guyenne stammt, wo das Schloß L. unweit Combets liegt. Von da hat es sich nach der Gascogne, nach Lothringen, Deutschland u. Italien verbreitet. Der nächste gemeinschaftliche[59] Ahnherr allerheutigen Grafen u. Freiherrn von L. ist: 1) Franz von L., welcher sich 1665 mit der Erbtochter des Grafen Heinrich v. Salins vermählte u. mit 1709 erfolgter Bestätigung des Herzogs Franz von Lothringen Namen u. Wappen der Grafen von Salins zu dem seinigen annahm. I. Gräfliches Haus (L.-Salins), blüht in zwei Linien: A) Österreichische Linie, 1709 in den österreichischen Grafenstand erhoben, jetziger Chef: 2) Graf Johann, Sohn des 1835 verstorbenen Grafen Johann, geb. 1831. B) Französische Linie, hat sich noch in der Gascogne erhalten, wo sie im Departement du Gers begütert ist; Chef ist: 3) Graf Léon, geb. 1788, kaiserlich französischer Oberst u. Commandant im Geniecorps. II. Freiherrliches Haus, abstammend von Adrian, Sohn von L. 1), welcher auf seinen Kriegszügen nach Deutschland kam u. sich 1694 mit Katharina geb. v. Mahr vermählte. Dieses Haus erhielt 1745 den Reichsadel, 1790 den Freiherrnstand, blüht gegenwärtig noch in Österreich, Baiern u. Baden, u. der dermalige Chef ist: 4) Freiherr Gustav, Sohn des 1844 verstorbenen pfalz-baierischen Hofkammerraths Freiherrn Ferdinand, geb. 1815, ist baierischer Major u. seit 1842 mit Sophie geb. Stromer v. Reichenbach vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 59-60.
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