Laune [1]

[164] Laune (verwandt mit dem lat. luna, Mond), 1) jededurch wechselnde Gefühle bedingte Gemüthsstimmung. Nach der Hauptverschiedenheit der Gefühle (angenehme u. unangenehme) unterscheidet man gute u. schlechte L. Ein Mensch, welcher sich der wechselnden L. hingibt, heißt launenhaft, ist es die gute L., welche ihn beherrscht, launig, ist es aber die schlechte L., launisch. Die gute L. äußert sich als heitere, fröhliche, lustige, ausgelassene, scherzhafte, neckende, muthwillige L.; die schlechte als trübe, düstere, ärgerliche, mürrische, boshafte etc.; in höherem Grade wird letztere zu Unmuth u., wird sie endlich zur Gewohnheit, zu mürrischem Wesen; 2) so v.w. Humor; 3) Eigenheit eines Hausthieres, wenn sich dasselbe, ohne ersichtliche Ursache, widersetzlich zeigt, od. von seinem gewöhnlichen Benehmen abweicht, bes. den Hunden eigen, deutet meist Kränklichkeit, od. den Ausbruch einer Krankheit an, wobei das Gehirn leidet. Bei Pferden ist solche unter mehreren Namen bekannt u. meist Andeutung des stillen Kollers.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 164.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: