Lavendel

[179] Lavendel, 1) (Lavandula L.), Pflanzengattung aus der Familie der Labiatae-Nepeteae, 14. Kl. 1. Ordn. L.; Staubgefäße u. der Griffel in der Kelchröhre verborgen, Staubbeutel nierenförmig, einfächerig, mit einem kreisrunden, flachen Plättchen aufspringend, die obere Blumenkronenlippe zweispaltig, die untere dreispaltig; Kelch ungleich gezähnt, nach dem Verblühen durch die zusammengeneigten Zähne geschlossen. Arten: L. stoechas, mit blauröthlichen Blüthen, in Spanien, Italien, Frankreich heimisch; officinell: ehemals als nervenstärkendes, schweißtreibendes Mittel, die, zerrieben, angenehm campherartig riechenden, gewürzhaft, bitterlich schmeckenden Blüthen Flores stoechadis arabicae; L. spica angustifolia L. (L. vera De C., Spicke), im südlichen Europa heimische, in Deutschland u. andern Ländern häufig gebaute, wohlriechende Pflanze, mit graugrünen, gleich breiten, am Rande umgerollten Blättern, blauen, ährenständigen Blüthen; variirt mit breiteren Blättern, für die jedoch auch L. s. latifolia L. (eigene Art u. zwar eine vorzüglichere) gehalten wird. Das ganze Kraut wird des Wohlgeruchs wegen u. um die Motten abzuhalten in die Wäsch- u. Kleiderschränke gelegt. Officinell: die Blüthen, Flores lavandulae (Lavendelblüthen), als Zusatz zu zertheilenden Kräutern, Räucherpulvern, Potpourri (s.d.), auch zu Lavendelgeist (Lavendelwasser, Spiritus lavandu lae, Eau de L., s.u. Eau B) c) u. Lavendelöl (s.d.) benutzbar; L. dentata, L. multifida, L. pinnata, in wärmeren Gegenden heimisch, als Zierpflanzen in Töpfen cultivirt; 2) Wilder L., so v.w. Polei.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 179.
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