Le Mans [2]

[837] Le Mans (spr. Lö Mangs), 1) Arrondissement bis französischen Departements Sarthe; hat 351/4 QM., 147,000 Ew.; 2) Hauptstadt darin u. des Departements, an der Sarthe u. der Eisenbahn von Paris nach Rennes, welche hier nach Caen abzweigt; Departementalbehörden, 3 Friedensgerichte, Handelsgericht, Bischof, Kathedrale, Rathhaus, Theater, 4 Hospitäler, schöne Spaziergänge (Le Greffier). Gesellschaft der Künste, Zeichnenschule, Museum, Bibliothek, Fabriken in Wachslichtern, Flaggentuch, Haufleinwand, Segeltuch, leinenen u. baumwollenen Waaren, Handschuhen etc.: 2 Messen; 26,000 Ew. – M., im Alterthum Vindinum, war die Hauptstadt der Cenomani im Lugdunensischen Gallien. Zu M. wurde früh ein Bisthum errichtet, u. die Kirche daselbst soll von Julian od. Simon dem Aussätzigen, einem der 70 Schüler Jesu, gegründet sein. M. war zu Karls des Großen Zeiten eine der größten Städte des Fränkischen Reichs, kam aber durch die Verheerungen der Normannen im 9. Jahrh. u. durch die Kriege der Grafen von Anjou u. der Herzöge von Normandie im 12. Jahrh. sehr herunter u. erlitt fast alle Jahrhunderte Belagerungen od. sonstige Unfälle. Hier 12. Dec. 1783 Sieg der Republikaner unter Marceau über die Vendéer.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 837.
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