Lech [2]

[200] Lech (Licus), rechter Nebenfluß der Donau, entspringt östlich von der Rothwand am Schafberg in den Vorarlberger Alpen, 8233 Pariser Fuß über der Meeresfläche, fließt nach Tyrol u. trittoberhalb Füssen in Baiern ein, fließt bei Augsburg vorüber u. mündet gegenüber Lechsgmünd u. Marxheim. Sein Lauf ist gegen 30 Min. lang u. sehr reißend; der Fluß ist nicht schiffbar, wird nur von beladenen Floßen befahren u. ist reich an Forellen. Außer den Nebenflüssen (links die Vils u. Wertach u. rechts der Halblech u. die Illach) nimmt er noch die Abflüsse mehrerer Seen auf, wie des Hopfen-, Weißen-, Plan-, Alpen-, Schwan- u. Bannwaldsees. Von ihm hatte sonst ein Kreis Baierns den Namen Lechkreis, 25 QM., 223,200 Ew.; 1810 aufgehoben. Zwischen dem L. u. der Wertach ist das Lechfeld, wo am 10. Aug. 955 Kaiser Otto I. die Magyaren schlug. Am L., auch beim Städtchen Rain, am 15. April 1632 Übergangsgefecht der Schweden unter Gustav Adolf mit den den L. vertheidigenden Kaiserlichen unter Tilly; der Übergang gelang, Tilly u. Aldringer wurden tödtlich verwundet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 200.
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