Leguane

[221] Leguane (Iguani), bei Latreille Familie der Saurier; Zunge fleischig, dick, nicht vorstreckbar, vorn einfach ausgeschweift. Sind bei Cuvier getheilt in die Familien Agame (s.d.) u. Eigentliche L.; Leib walzenförmig, mit ziegelförmig über einander liegenden Schuppen bedeckt; auf dem Rücken u. langen Schwanz ein hoher Schuppenkamm; an der Kehle ein herabhängender, zusammengedrückter Sack, auf dem Kopfe Platten; in den Kiefern u. am Gaumen sind dreieckige Zähne; laufen schnell, halten sich meist auf Bäumen auf, fressen Vegetabilien u. Insecten; Art: Gemeiner L. (Iguana tuberculata, Lacerta i. L.), blau, in grün od. violet schimmernd mit schwarzen Tüpfeln, hohem, stacheligem Rückenkamm, vorn gezähneltem Kehlsack; wird bis 5 Fuß lang, lebt im warmen Amerika, Asien u. Afrika, hat schmackhaftes, doch nicht gesundes Fleisch u. eßbare Eier, die getrocknet aufbewahrt u. von Reisenden an Schnüren getragen werden, hält sich gern auf Bäumen auf, geht auch ins Wasser, wird durch eigene Leguanenfänger gefangen u. gezähmt, führt eine eigene Art Bezoar (Beguan) bei sich; lebendig u. eingesalzen Gegenstand des Handels; Nackthalsiger L. (Ig. nudicollis, Ig. delicatissima), dazu die Gattungen: Anolius, Ophryessa Boie., Kamm bis über den Schwanz, am Halse keine Wamme; Art: O. superciliosa; Basilicus; Marmoreidechse (Polychrus Cuv.), auf dem Rücken keinen Kamm, Leib u. Schwanz mit kleinen Schuppen bedeckt, am Halse einen ausdehnbaren Sack; Farbe wie beim Chamäleon veränderlich; Art: Marmorirte Marmoreidechse (P. marmoratus, Lacerta marmorata L.), röthlichgrau, mit braunrothen Querbinden, sehr langem Schwanze; aus Guinea; Ecphymotes, Oplurus (Quetzpaleo), ohne Schenkelporen; Art: O. torquatus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 221.
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