Leinwandartige Gewebe

[250] Leinwandartige Gewebe (glatt gewebte Stoffe), solche Gewebe, bei denen jeder Schußfaden bei seinem Laufe quer über das Gewebe einen Kettenfaden über u. dann einen unter sich liegen läßt. Die L-n G. unterscheiden sich von den gazeartigen Geweben dadurch, daß bei ihnen alle Kettenfäden parallel u. in geraden Linien liegen, jeder einzelne also abwechselnd über od. unter einem Schußfaden hinweg geht, wie es bei Leinwand, Kattun, wollenem Tuche Taffet der Fall ist; dagegen bei den gazeartigen Geweben od. den Geweben mit gekreuzter Kette hat von zwei benachbarten Kettenfäden der eine alle Schußfäden über, der andere unter sich, indem diese beiden Kettenfäden sich in jedem Zwischenraume zwischen zwei Schußfäden derart kreuzen, daß der unter dem Schuß liegende über den anderen hinweggeht u. sie ihre Stelle mit einander vertauschen; so bei der Gaze u. beim Tüll.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 250.
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