Lodoicĕa

[462] Lodoicĕa (L. Commers.), Pflanzengattung aus der Familie der Palmae-Borassinae-Lodoiceae, Diöcie, Polyandrie L.; Art: L. maldavica (L. Sechellarum), hohe Palme auf den Sechellen, mit sehr großen, handförmig, fächerförmigen Blättern. Die Nüsse, Maldivische od. Meercocosnüsse, zu 2–3 von einer faserigen zweilappigen Hülle umschlossen, sind oval, zusammengedrückt, zwischen den Lappen der Frucht ist eine von Fasern umgebene Öffnung zum Austreten des Keimes; selten bilden sich alle Kerne aus; sie enthalten unreif ein bitteres Wasser, welches sich zu einem gelblichen, öligen, eßbaren, aber nicht bes. wohlschmeckender Kern verdichtet. Sie sind gewöhnlich 8 Zoll lang, 9 Zoll breit, werden aber auch 1 Fuß groß u. 20 Pfund schwer. Da die Palme am Strande wächst, so werden die ins Meer fallenden Früchte an diostindische Küste getrieben. Man hielt sie für Meergewächse, fabelte von einem Baume im Meer, in dessen Krone der Greif sein Nest habe etc., legte den Nüssen giftwidrige Kräfte bei, so daß derjenige, welcher sich derselben als Trinkgefäß bediene, gegen die Wirkung jedes Gifts gesichert sei, bezahlte sie zu ungeheueren Preisen, ließ sie mit Gold u. Edelsteinen verzieren etc., bis der wahre Baum von Sonnerat entdeckt u. von Commerson u. Labillardière genauer beschrieben wurde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 462.
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