Mac Mahon

[671] Mac Mahon (spr. Mäck Meh'n, von den Franzosen Mack Mahong ausgesprochen), 1) Marie Edme Patrik Maurice de M. M., Herzog von Magenta, stammt aus einer irischen, in Frankreich eingebürgerten Emigrantenfamilie, geb. 13. Juni 1808, trat 1825 in die Militärschule von St. Cyr u. 1830 in die active Armee, kam bald zum Generalstab der Afrikanischen Armee, nahm 1832 als Adjutant des Generals Achard am Feldzuge in Belgien Theil, zeichnete sich dann 1837 bei der Einnahme von Constantine aus, wurde 1845 Oberst, 1848 Brigadegeneral u. Commandant der Provinz Constantine, 1852 Divisionsgeneral u. Commandant von Oran, erhielt im Mai 1855 vor Sewastopol das Commando einer Infanteriedivision, mit welcher er am 8. Sept. 1855 den Malakow stürmte, wofür er Großkreuz der Ehrenlegion u. Senator wurde. Nach Beendigung des Krimfeldzugs ging er wieder nach Algerien, unterwarf dort 1857 die Kabylen u. wurdedann Oberbefehlshaber der französischen Land- u. Seemacht der Colonie, im Frühjahr 1859 nach Frankreich zurückberufen u. bei Ausbruch des Italienischen Feldzugs an die Spitze des zweiten Armeecorps gestellt. Er überschritt mit diesem nach der Frontveränderung vom 31. Mai den Ticino bei Turbigo (3. Juni), warf die Österreicher bei Castano zurück, drang am 4. Juni nach Magenta herab, sah sich bei Buffalora durch überlegene österreichische Streitkräfte aufgehalten u. konnte nur nach den verzweifeltsten Anstrengungen die feindliche Stellung nehmen. Am späten Nachmittag traf er auf dem Schlachtfelde ein, als ebendie Entscheidung zweifelhaft wurde, u. trug durch sein Erscheinen wesentlich zum Sieg von Magenta bei. Der Kaiser Napoleon ernannte. ihn noch auf dem Schlachtfelde zum Marschall von Frankreich u. Herzog von Magenta. 2) Sir, geb. 1780, trat sehr jung in die britische Armee, diente in allen Welttheilen, wurde General u. commandirte namentlich 1839–47 die Armee der Präsidentschaft Bombay; er st. in April 1860; die Baronetswürde erbte sein ältester Sohn, welcher die beiden Pendschab- u. den Krimkrieg mitmachte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 671.
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