Micha

[232] Micha, 1) ein Jude, welcher zur Zeit der Richter in seinem Hause ein besonderes Heiligthum mit levitischen Priestern u. Jehovabild einrichtete, welches ihm die Daniter entführten u. in Dan aufstellten, wodurch dies Sitz eines besonderen Heiligthums wurde, u. was Jerobeam veranlaßte, hier eins seiner Jehovabilder aufzustellen. 2) M., Prophet im Reiche Israel zur Zeit Ahabs u. Josaphats (917–889), von Ersterem wegen einer ungünstigen Weissagung ins Gefängniß geworfen. 3) M., Prophet aus Moreschet im Stamme Juda. Zeitgenoß des Jesaias u. Hoseas; weissagte unter den Königen Jotham, Ahas u. Hiskias 759–699 v. Chr. Seine Prophetie, welche im Kanon unter den kleinen Propheten steht, enthält eine Strafpredigt gegen Abgötterei u. Sittenverderben in Juda u. Israel, denen er Untergang androht, u. Verheißung des Messias; in seiner Schreibweise herrscht Schwung u. Lebendigkeit, u. er nähert sich zuweilen dem Jesaias; übersetzt von Justi, Lpz. 1799; von Hartmann, Lemgo 1800; von Hitzig, Kleine Propheten, 1852. Vgl. Caspari, Über M., Christiania 1852.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 232.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: